Mutter Erde! Tränk in meiner Aue
Deine Kinder nun mit frischem Thaue,
Und erquicke diese lechzende Flur!
Selig ist der Unschuld die Natur!
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Im Main-Echo vom 26.07.1975 ist zu lesen: Erst vor fünf Jahren wurde damit begonnen, die insgesamt 900 Seiten [Notizen, Tagebuchaufzeichnungen, Stichworte zu gepanten Werken etc.] zu entziffern. Vieles ist mit Bleistift kaum erkennbar hingekritzelt. Die Hälfte davon können die Wissenschaftler inzwischen lesen. Heinses Briefwechsel schließlich enthüllt den Heinse-Forschern ganz neue Aspekte. Nachdem Prof. Dr. Heinrich Mohr 31 bislang unbekannte Briefe des Dichters entdeckt hatte, erkannte er zum Beispiel: Heinses Verhältnis zu seinem Lehrer Wieland war viel besser als bisher bekannt. H. Mohr: Wieland hat Heinse viel höher eingeschätzt als wir bisher wußten. Wieland war sogar sehr bemüht um Heinse. Die achtzehnbändige Heinse-Gesamtausgabe sollte frühestens in 10 Jahren komplett vorliegen. Der erste Band, den Professor Dr. Wolfgang Hübner von der Universität Venedig fertiggestellt hat, ist eine Heinse-Übersetzung des Petronius-Romans Begebenheiten des Enkolp. Die Zeitung zitiert dazu Prof. Dr. Max L. Baeumer:
Ein höchst unanständiges Werk. Aus der Heinse-Neuedition wurde nichts, was wohl hauptsächlich daran lag , daß die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft in Aussicht gestellte Finanzierung nicht erfolgte. Auch konnte der Wilhelm Fink Verlag die immensen Kosten, die die
Vorarbeiten verursacht hätten, nicht übernehmen. 1998 bereitete Professor Dr. Werner Keil, Musikwissenschaftliches Seminar Detmold, mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft eine kommentierte Studienausgabe sämtlicher musikalischer Schriften Heinses vor16. Die Arbeiten am Nachlaß in Frankfurt am Main waren zu dieser Zeit abgeschlossen, der Haupttext erstellt und die Kommentierung wurde begonnen. Prof. Keil informiert darüber, daß von Heinse aus Italien mitgebrachte Musikalien scheinbar nicht mehr vorhanden sind. Definitiv befinde sich nichts in Frankfurt; in Düsseldorf (Sammlung des Grafen Nesselrode), in Mainz und Aschaffenburg vermutlich auch nichts (dort habe ich selbst aber noch nicht alle denkbaren Archive überprüft). Prof. Dr. Keil schreibt weiter, dass sich in der Seminarbibliothek zeitgenössische Drucke und Handschriften von Opern, mit denen Heinse sich intensiv befaßt hat, beispielsweise von Traetta, Jomelli und Majo befinden.
Ab 1996 war ein Editionsprojekt Vollständige Neu-Edition des Nachlasses von Johann Jacob Wilhelm Heinse am Institut für Deutsche Sprache und Literatur II, Fachbereich 10 der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main unter Leitung von Professor Dr. Ralph-Rainer Wuthenow17 geplant. Das Vorhaben bestand darin, die bisher unveröffentlichten Handschriften Wilhelm Heinses komplett zu editieren und dadurch die in hohem Maße lückenhafte und veraltete Publikation von Carl Schüddekopf und A. Leitzmann (Band 8, I-III), Leipzig 1902 ff., zu ersetzen. Ziel des Unternehmens war, die in den letzten Jahren allmählich wieder auflebende Heinse-Forschung endlich auf eine solide Basis zu stellen. Auszüge aus der geplanten Neu-Edition: Ausgehend von einem Verhältnis von ca. 3.000 Manuskripten zu ca.1750 Druckseiten bei Leitzmann, ist anzunehmen, daß das Textvolumen auf ca. 2.200 Seiten anwachsen wird. Angestrebt
ist, daß der Anmerkungsteil etwa 1.200 Seiten nicht übersteigen soll. Das Gesamtvolumen der

Ausgabe läge somit bei ca. 3.500 Seiten einschließlich der notwendigen Einleitung (Angaben entsprechen Normseiten = 1.800 Anschläge die Einteilung der Bände (wir veranschlagen die
gesamte Edition auf 6 Bände mit jeweils ca. 600 Seiten) kann erst im weiteren Verlauf entschieden
werden.
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J.J.Wilhelm Heinse
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