Mutter Erde! Tränk in meiner Aue
Deine Kinder nun mit frischem Thaue,
Und erquicke diese lechzende Flur!
Selig ist der Unschuld die Natur!
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Rita Terres hat für die Identifizierung von Exzerpten Heinses aus zeitgenössischen Schriften zur Kunsttheorie in einem 46 seitigen Anhang zu ihrem Buch über Die Ästhetik Heinses wichtige Vorarbeit geleistet. So hat sie u.a. die Originaltexte, aus denen Heinse exzerpierte unter Vorlage der entsprechenden noch nicht entzifferten Teile der Nachlaßaufzeichnungen mit Heinses Anmerkungen und Kommentaren verglichen, korrigiert, neu geordnet und annotiert.
Jürgen Schramke hat in seinem Buch Wilhelm Heinse und die Französische Revolution13 nach Baeumer die ?spärlichen und weit verstreuten Tagebuchaufzeichnungen und auch die Werkaussage Heinses zum Geschehen der Revolution erstmalig und soweit wie möglich, zeitlich genau bestimmt...?14. Weiter schreibt Baeumer: ?Schramke unterscheidet zwischen ?privaten Aufzeichnungen, in denen Heinse seine wahren, positiven Ansichten über die Französische Revolution niedergeschrieben habe, und dem zur Veröffentlichung vorgesehenen und sehr negativen Aufsatz Ueber einige Grundsätze der Französischen Drakonen von 1794....
1971 fand in Aschaffenburg eine zweitägige Editionskonferenz statt, wo sich Literaturwissenschaftler und Germanisten aus 2 Kontinenten trafen, um gemeinsam mit dem Verleger, dem Wilhelm Fink Verlag, München, darüber zu beraten, wie man eine kritische Neuausgabe des Heinseschen Gesamtwerkes gestalten und durchziehen kann15. Das Main-Echo schrieb dazu: Die neu geplante Ausgabe wird auch den gesamten Nachlaß mit einschließen. Der Nachlaß enthält die Manuskripte der meisten Gedichte und eine Menge von Aufzeichnungen, die man früher mit Tagebüchern und Aphorismen bezeichnete. Diese Aufzeichnungen umfassen den Zeitraum von 1774 bis zu Heinses Tod 1803. Auch das Reisetagebuch der italienischen Reise und Anmerkungen zur italienischen Kunst gehören dazu. Zum erstenmal ist der Nachlaß im Jahr 1925 veröffentlicht worden. Baeumer stellte jedoch während seiner Beschäftigung mit Heinse fest, daß in dieser Ausgabe mehrere hundert Seiten dieses Nachlasses fehlten, Seiten, die Auszüge aus gelesenen Werken, aber auch wesentliche Kommentare Heinses zu diesen Werken enthalten.
1975 schrieb das Aschaffenburger Volksblatt in Nr. 170 vom 28.07.1975: Am Freitagabend ging
im Sitzungssaal des Rathauses eine Konferenz zu Ende, der eine internationale Bedeutung auf dem Gebiet der Literatur zukommt. Unter der Leitung von Professor Dr. Max L. Baeumer von der
University of Wisconsin-Madison (USA) trafen sich 13 Wissenschaftler der verschiedenen
Disziplinen [USA, Italien, Schweiz, BRD], um die letzten Vorbereitungen für Textherstellung und
Kommentare zu treffen, die der auf 18 Bände geplanten historisch-kritischen Gesamtausgabe der
Werke von Wilhelm Heinse zugrunde gelegt werden sollen. Mit der Aufarbeitung des
umfangreichen Materials, das fast ausschließlich in der Stadtbibliothek in Frankfurt aufbewahrt wird, wurde vor vier Jahren begonnen. Der erste Band, der etwa 400 Seiten umfassen wird, soll Ende des nächsten Jahres erscheinen. Die neue Heinse-Edition wird die Heinse-Gesamtausgabe von Schüttekopf und Leitzmann nicht nur ergänzen, sondern um zahlreiche Texte und Kommentare erweitern. Bisher noch nicht veröffentlichte Briefe, Tagebuchaufzeichnungen und Übersetzugen werden in die Gesamtausgabe aufgenommen., so daß dann der internationalen Wissenschaft ein Werk zur Verfügung steht, das in seiner Art als einzigartig bezeichnet werden kann.
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J.J.Wilhelm Heinse