Mutter Erde! Tränk in meiner Aue
Deine Kinder nun mit frischem Thaue,
Und erquicke diese lechzende Flur!
Selig ist der Unschuld die Natur!
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Fünf Jahre nach Veröffentlichung der Heinse-Tagebücher durch Leitzmann erschien Albert Zippels Studie Wilhelm Heinse und Italien7.Zippel arbeitete die in der Frankfurter Stadtbibliothek lagernden Manuskripte durch. Er fügte seiner Arbeit ein informatives Literaturverzeichnis bei. 1930 und 1931 erschienen Studien von Hans R. Sprengel Naturanschauung und malerisches Empfinden bei Wilhelm Heinse8.und von Hans Friedrich Menck Der Musiker im Roman9, einer Besprechung der Hildegard von Hohenthal. Die Autoren verwendeten nicht Originalmanuskripte sondern stützten sich auf die Tagebücher der Schüddekopf-Leitzmann-Ausgabe.
Vom Ausbruch des zweiten Weltkrieges bis Ende der fünfziger Jahre des 20. Jahrhundert trat die Heinseforschung auf der Stelle, sieht man vom Erscheinen einer Sammlung von Auszügen aus den gesamten Schriften Heinses von Richard Benz Wilhelm Heinse, Vom großen Leben10 ab.
1958 erschien diese bei Reclam als Neuausgabe unter dem Titel Wilhelm Heinse, Aus Briefen, Werken, Tagebüchern, hrsg. von R. Benz. R. Benz traf Auswahl und Anordnung Heinsescher Gedanken nach der Schüddekopf-Leitzmannschen Heinse-Ausgabe. Auch R. Benz legte nicht die Originalmanuskripte und Aufzeichnungen Heinses aus dem Heinseschen Nachlass in Frankfurt am Main zu Grunde. Ein ausführlicher Quellen-Nachweise verweist auf Wilhelm Heinse, Sämtliche Werke einschließlich umfassenden erläuternden Namen- und Sachregister. Erich Hocks Beiträgen zur Heinseforschung11 liegen tiefgründige Studien der Tagebücher zugrunde. Er verwies auf die Vielzahl von Niederschriften aus Notizheften und Tagebüchern hin und zitierte Stellen aus den Tagebüchern. Erna M. Moore bemerkt zu den Studien von Benz und Hock, dass dies nur summarische Ergebnisse privater Studien des Heinseschen Werkes, aber keine systematisch- literaturwissenschaftliche Untersuchungen darstellten.

  1. Die Bemühungen um eine Neuedition des Heinseschen Nachlasses im Zeitraum 1960 bis 2000

1964 erschien bei H. Bouvier in Bonn die umfassendste Untersuchung der Heinseforschung seit
Brecht mit Max L. Baeumers Studie Das Dionysische in den Werken Wilhelm Heinses. Baeumer bemerkt zu seiner Arbeit, daß die noch zum größten Teil unerschlossenen Tagebücher Heinses zu dieser Arbeit erstmalig in ihrer Gesamtheit herangezogen wurden. Er stellte wie Brecht und Benz die Tagebücher in den Mittelpunkt der Schriften Heinses und wies auf das in ihnen enthaltene reiche und noch unbearbeitete Forschungsmaterial hin.1975 erschien bei Philipp Reclam jun., Stuttgart, Ardinghello und die glückseeligen Inseln, hrsg. von Max L. Baeumer mit über 300 Seiten Textvarianten, Dokumenten zur Wirkungsgeschichte, Anmerkungen und einem Nachwort. Baeumer bringt sämtliche Varianten der Nachlaßaufzeichnungen Heinses zum Neudruck der Erstausgabe von 1787. Aus der großen Zahl von Baeumers Veröffentlichungen12 seien genannt: Heinse-Studien: mit einer bisher unveröffentlichten Schrift Heinses zur Erfindung der Buchdruckerkunst in Mainz.
Die Studie zu einer bisher unveröffentlichten Schrift zur Erfindung der Buchdruckerkunst enthält das Aschaffenburger Manuskript und Heinses Schrift sowie den Abdruck der Fassungen mit Kommentar. 1997 erschien Baeumers Studie Winckelmann und Wilhelm Heinse - Die Sturm-und Drang-Anschauung von den bildenden Künsten. Der Studie angeschlossen sind fünfzig von
Rita Terres entzifferte und bisher unveröffentlichte Blätter aus Heinses Nachlassheft 55. Darin hat Heinse Auszüge und
eigene Bemerkungen zu Winckelmann: Geschichte der Kunst des Alterthums niedergeschrieben. Sie wurde hier erstmalig veröffentlicht und in ihrer Gesamtheit erörtert.
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J.J.Wilhelm Heinse
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