Mutter Erde! Tränk in meiner Aue
Deine Kinder nun mit frischem Thaue,
Und erquicke diese lechzende Flur!
Selig ist der Unschuld die Natur!
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An anderer Stelle schreibt Wuthenow: Sollte es sich nicht doch lohnen, den Schatz des Heinseschen Nachlasses endlich zu heben? Ist der Blick, der Zugriff, das Feuer , die Denkkraft
und die Anschaulichkeit dieses Mannes wirklich verurteilt, im Archiv zu ruhen und nach und nach unleserlich zu werden?...
Das Nachlaßheft mit der Nr. 16 wurde von Jessen als fehlend angegeben. [ s. o.].
Ausführlich beschäftigte sich Erna M. Moore mit den Tagebüchern Wilhelm Heinses.3
Auf S. 9 ihrer Arbeit heißt es: Die erste offizielle Nachricht über diese bisher verschollenen Schriftbestände ist Hermann Hettner zu danken, der 1881 im Archiv für Literaturgeschichte einige Briefe und Dokumente aus dem Heinsesschen Nachlass veröffentlichte und bekannt gab: Diese Papiere sind in meinen Händen... Der Enkel Sömmerings, Architekt Karl Sömmering in Frankfurt am Main, hat sie mir zur Auswahl und Herausgabe... anvertraut.
An anderer Stelle heißt es: Diese Entwicklung [gemeint ist der Tod Hettners] veranlasste Karl Sömmering, die literarische Hinterlassenschaft Heinses der Stadtbibliothek zu Frankfurt am Main zum Geschenk zu machen, wo sie sich gegenwärtig noch befindet. Obwohl die Existenz dieser Schrift nun bekannt war, blieben sie noch auf Jahre kaum benützt und unbeachtet liegen, bis der Schriftsteller Wilhelm Heinse durch neue geistige Strömungen um die Jahrhundertwende eine Wiedergeburt erfuhr. Hier muss darauf hingewiesen werden, dass Heinses hinterlassene Manuskripte in der Literaturforschung bald die wenig zutreffende Bezeichnung Tagebücher erhielten. Streng genommen verdienen nur die Reisenotizen diesen Titel; alle anderen Schriften des Nachlasses sind keine Tagebücher im üblichen Sinne. Hermann Hettner sprach in der erwähnten Bekanntmachung nicht von Tagebüchern, während Hans Müller, der als zweiter in diese Schriften Einsicht nahm, im ersten Teil seiner Arbeit von Studien, Kollektaneenheften und von Notizen berichtete, dann aber im weiteren Verlauf des Aufsatzes konsequent das Wort Tagebücher benutzte, sooft er sich auf die Nachlaßschriften bezog. Das geschah ganz offensichtlich der Einfachheit und Bequemlichkeit halber und entsprang dem Bestreben, eine solche Vielfalt von Geschriebenem einem zusammenfassenden Gattungsnamen unterzuordnen. Die Bezeichnung Tagebücher hat sich bis in die Gegenwart erhalten und ist in der Heinseforschung zu einem traditionellen Begriff geworden.
Erna M. Moore geht auf S. 25 auf die Bedeutung Karl Detlev Jessens Arbeit Heinses Stellung zur bildenden Kunst und ihrer Ästhetik ein. Die Studie sei die erste literatur- wissenschaftliche Arbeit über Heinse, die auch die unbekannten Manuskripte zur Dokumentierung benutzte. An anderer Stelle (S. 25) heißt es: Um aber dem Leser eine gewisse Vorstellung von diesen unveröffentlichten Manuskripten zu vermitteln, versah er seine Arbeit mit einem erklärenden Anhang. Hier wurden dem literarisch interessierten Publikum zum erstenmal genaue und deutliche Angaben über den Umfang und den Inhalt des unerschlossenen Heinseschen Nachlasses gemacht. Auf S. 26 schreibt Erna M. Moore:
?Jessens literaturwissenschaftlich wertvolle und grundlegende Arbeit rückte nicht nur den so lange unbeachteten Nachlass Heines in seiner Gesamtheit und Vielseitigkeit ins Tageslicht, sondern trug auch wesentlich zur Rehabilitierung des Ardinghello-Dichters bei. Weiter auf S. 27: Während Jessen seine Heinsestudie für germanistische Fachkreise schrieb, bemühte sich Schüddekopf, Kostproben aus Heinses unbekannten Schriften einem größeren Publikum zugänglich zu machen.
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J.J.Wilhelm Heinse
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