Mutter Erde! Tränk in meiner Aue
Deine Kinder nun mit frischem Thaue,
Und erquicke diese lechzende Flur!
Selig ist der Unschuld die Natur!
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Manfred Dick[3] sieht in Heinse „eine einzigartige Erscheinung“. Nach Meinung von Rosemarie
Elliott kann man für Heinse und folgende Gebiete durchaus „Einzigartigkeit“ proklamieren:
- Kunst- und Musik- Autorität des Sturm und Drang,
- Meister der beschreibenden Prosa, mit seinen speziellen Brennpunkten Kunst und Landschaft
- und mit der Lobpreisung des Sturm und Drang“ - Ideals des herausragenden Individuellen;
- und als den Proklamator einer ästhetisch/erotischen Philosophie,
die in ihrer dynamischen Kraft eine „Sturm und Drang“ – Vision kosmischer Größe projiziert .
1826 ließ Ludwig I., König von Bayern, in seinem Ehrentempel der großen „rühmlich ausgezeichneten Teutschen“, der Walhalla bei Regensburg, die Büste Wilhelm Heinses neben die von Herder und Klopstock stellen.
Erst seit 1925 liegt das dichterische Werk Heinses in seiner Gesamtheit von Schriften, Briefen und dem größten Teil seiner Tagebücher vor. Die erstaunliche Eigenständigkeit Heinses wurde erst in neuester Zeit in vollem Umfang erkannt.
1978 stiftete die Akademie der Wissenschaften und Literatur zu Mainz zu Ehren Wilhelm Heinses den ersten deutschen Kunstpreis für Essayistische Literatur, der u.a. dem Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki und dem Heidegger- und Nietzsche- Biographen Rüdiger Safranski verliehen wurde.
Seit 1999 wird durch ein Herausgebergremium, dem namhafte Archäologen, Kunsthistoriker, Historiker, Musik- und Literaturwissenschaftler angehören, an einer Neuedition des gesamten Heinse-Nachlasses gearbeitet. Das mit ca. 600.000 Euro von der Gerda Henkel Stiftung, Düsseldorf, geförderte Projekt soll zum 200.Todestag Wilhelm Heinses im Jahre 2003 abgeschlossen sein.
[1] Nachdruck aus THE PUBLICATIONS OF THE ENGLISH GOETHE SOCIETY VOL: LXI 1991.
[2] Max L. Baeumer: ZUR NEUEN HEINSE – FORSCHUNG. Sonderdruck aus Das Maß des Bacchanten. Wilhelm Heinses Über-Lebenskunst, Hrsg. Gert Theile. München 1997.
[3] Manfred Dick: DER JUNGE HEINSE IN SEINER ZEIT. Zum Verhältnis von Aufklärung und Religion im 18. Jahrhundert. München 1980.
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J.J.Wilhelm Heinse