Mutter Erde! Tränk in meiner Aue
Deine Kinder nun mit frischem Thaue,
Und erquicke diese lechzende Flur!
Selig ist der Unschuld die Natur!
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Später, in Homburg, wollte Hölderlin Heinse für seine geplante Zeitung „Iduna“ gewinnen. Heinse soll zugesagt aber dann abgelehnt haben. Zwei seiner späteren Dichtungen, die Rhein-Hymne und die Elegie „Brod und Wein“ hat Hölderlin Heinse gewidmet. Mannigfach sind in seine weiteren Dichtungen einzelne Erneuerungen von der Reise nach Driburg eingegangen. In dem Text „Emelie“ zeichnet er ein Bild von Heinse. Aber auch die geliebte Frau, Susette Gontard, die ihm Glück bescherte, fand in diesem Gedicht Eingang.

Auch Heinse hat Hölderlins Roman „Hyperion“ geschätzt. Er hat den angehenden Schriftsteller etwas von oben herab behandelt und sein dichterisches Talent verkannt (Prof. Maximilian R. Baeumer). Die musikalische Sprachgestalt im „Hyperion“ ist mit Sicherheit auf den Einfluss Heinses mit seinem Roman „Hildegard von Hohenthal“ zurückzuführen. Es war Heinses Musikästhetik, die Hölderlin weiter dachte und seinem weiteren Dichtungen zugrunde legte. Außerdem fügte Hölderlin auch theoretische Abhandlungen in seinen Romanen ein, aber anders als Heinse im „Ardinghello“ und „Hildegard von Hohenthal“.

Das Zusammensein in Driburg hatte eine Neuorientierung von Hölderlins Dichtung zur Folge (Prof. Dr. Gaier). Seine Werke spiegeln die Sehnsucht nach Harmonie zwischen Geist, Natur und den göttlichen Mächten wieder (Eins zu seyn in Allen). Sinnbild dieser Einheit ist das klassische Griechenland. Es taucht in sehr vielen Werken Hölderlins in idealisierter Form auf.

Abschließend möchte ich nochmals deutlich machen, dass offensichtlich Beziehungen zwischen Heinses „Ardinghello“ und Hölderlins „Hyperion“ und „Empedokles“ bestehen. Es gibt eine Reihe von Gleichklängen, die auffällig sind und vielleicht war schon für die frühere Planung des „Hyperions“, z.B. seine Briefform und manch führenden Gedanken, Heinses Roman “Ardinghello“ wichtig.

Die Beziehungen zwischen Heinse und Hölderlin sind nur zum Teil erforscht.
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J.J.Wilhelm Heinse
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