Mutter Erde! Tränk in meiner Aue
Deine Kinder nun mit frischem Thaue,
Und erquicke diese lechzende Flur!
Selig ist der Unschuld die Natur!
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„Von da reisten wir in das deutsche Böotien (unkultivierte Landschaft), nach Westphalen, durch viele schöne Gegenden über die Weser, über kahle Berge, schmuzige, unbeschreiblich ärmliche Dörfer und noch schmuzigere, ärmlichere holperige Wege. Das ist meine kurze und getreue Reisebeschreibung. In unserem Bade lebten wir sehr still, machten weiter keine Bekanntschaften, brauchten auch keine, denn wir wohnten unter herrlichen Bergen und Wäldern und machten uns selbst den besten Cirkel aus. Heinse reiste und blieb mit uns. Ich brauchte das Bad ein wenig und trank das köstliche, stärkende und reinigende Mineralwasser und befand und befinde mich ungewöhnlich gut davon. Was Dich besonders freuen wird, ist, dass ich sagen kann, dass wir wahrscheinlich nur eine halbe Stunde von dem Thale wohnten , wo Herrmann die Legionen des Varus schlug. Ich dachte, wie ich auf dieser Stelle stand, an den schönen Sonntagnachmittag, wo wir in dem Walde bei einem Kruge Obstwein auf dem Felsen die Hermannsschlacht zusammen lasen“(Brief an den Bruder vom 13. Oktober 1796, nach der Heimkehr)
In Driburg verbrachten alle zusammen einen Monat, ehe sie wieder nach Kassel zurückfuhren, denn die Kurzeit hörte Ende August auf.
Anfang September war die Besetzung von Frankfurt vorbei. Im Oktober trafen die Gontards und Hölderlin wieder in Frankfurt ein. Heinse reiste von Kassel zunächst nach Göttingen und dann über Frankfurt (mit Besuch bei der Familie Gontard) wieder nach Aschaffenburg.
J.J.Wilhelm Heinse