Mutter Erde! Tränk in meiner Aue
Deine Kinder nun mit frischem Thaue,
Und erquicke diese lechzende Flur!
Selig ist der Unschuld die Natur!
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In Mainz und Aschaffenburg vollendete Wilhelm Heinse seinen Roman„Hildegard von Hohenthal“. In diesem dreibändigen Roman breitete er seine während vieler Jahre gesammelten musikalischen Erkenntnisse und Einschätzungen aus: Es geht vor allem um die menschliche Stimme, ihren Ausdruck und die Technik des Gesangs, und um die italienische Oper des 18. Jahrhunderts. Deren bedeutendste Komponisten wollte Heinse in Erinnerung bewahren. In den Dialogen zwischen dem Kapellmeister Lockmann und der Sopranistin Hildegard von Hohenthal spielt unter anderem die Oper Motezuma von Gian Francesco de Majo eine große Rolle.

Wilhelm Heinse widmet sich in seinem Musikroman „Hildegard von Hohenthal“ ausführlich diesem italienischen Komponisten, der zu den großen Opernkomponisten des 18. Jahrhunderts gehörte und das Schaffen des jungen Mozart beeinflusste.

Gian Francesco de Majo

Die kurze Laufbahn Gian Francesco de Majos (Neapel, 24. März 1732 – Neapel, 17. November 1770) zeigt dies beispielhaft. Nach der strengen Lehrzeit bei seinem Vater Giuseppe, einem bedeutenden Vertreter des Musiklebens Neapels im Rang des ersten Kapellmeisters des königlichen Orchesters schlägt er früh die Laufbahn des Berufsmusikers ein und spielt seit 1747 das zweite Cembalo. Der Vater stellt das Gesuch, den Sohn in das königliche Orchester aufzunehmen. .Entsprechend der üblichen Praxis erhält der junge Musiker eine außerplanmäßige und unbezahlte Anstellung, die jedoch mit dem Titel eines Maestro am königlichen Orchester von Neapel verbunden ist. Dieser Titel bestätigt nicht nur seine berufliche Qualifikation, sondern verschafft auch Ansehen auf dem internationalen Markt.
1750 gelingt es ihm, nach dem Tod Pietro Scarlattis ein mehr als bescheidenes Monatseinkommen von einem Dukaten zu erhalten, das 1758 auf acht Dukaten erhöht wird, als er die Stelle eines zweiten Organisten einnimmt. 1767 bemüht er sich vergeblich um den Titel seines Vaters, der ihm von Piccinni streitig gemacht wird. De Majo gibt enttäuscht seine Hoffnungen auf und ist an verschiedenen italienischen Theatern tätig, bevor er im Januar 1770 von neuem die Anstellung als zweiter Organist am königlichen Orchester erhält.
Im Gegensatz zu der ungesicherten Position im königlichen Orchester macht er als Opernkomponist eine steile und erfolgreiche Karriere, die von Anfang an mit äußerst schmeichelhaften Kommentaren bedacht wird. Niemand geringerer als Carlo Goldoni, der im Februar 1759 der römischen Premiere einer Oper de Majos beiwohnte, notiert in seinen Memoiren:
„...im nämlichen Theater sah ich auch die Premiere der Oper von Ciccio de Mayo. Der Applaus war gewaltig. Ein Teil des Publikums zog am Ende der Aufführung aus dem Theater, um den Maestro in einem Triumphzug nach Hause zu tragen; die andern blieben im Saal und riefen so lange „Es lebe Mayo“, bis auch das letzte Licht gelöscht war.“
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Motezuma – La conquista des Messico Opera seria von Gian Francesco de Majo (1732-1770)
Vortrag am Freitag, 20.10.2006 in Langewiesen von Burkhard Fleckenstein, Kulturamt Aschaffenburg

Wilhelm Heinse: Hildegard von Hohenthal
Musikroman mit ausführlichen Beschreibungen der Oper „Motezuma“ von Gian Francesco de Majo
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J.J.Wilhelm Heinse
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