Mutter Erde! Tränk in meiner Aue
Deine Kinder nun mit frischem Thaue,
Und erquicke diese lechzende Flur!
Selig ist der Unschuld die Natur!
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Und nun, ein halbes Jahrhundert später, der Dankbrief an den bayerischen König Maximilian I. aus der Wittelsbacher Linie Pfalz-Zweibrücken für die so oft erflehte Erhöhung der Jahrespension. Wir befinden uns, das darf man nicht vergessen, im Jahrzehnt nach dem Wiener Kongress, in dem die deutschen Fürsten ihre in den Befreiungskriegen wankende Macht restauriert und alle Freiheitsforderungen des Bürgertums erstickt hatten. Hier der vollständige Brief als Abschluss meiner Ausführungen:
„Rom, 23. Januar 1824
Allerdurchlauchtigster, großmächtigster König!
Allergnädigster König und Herr!
Eurer Königlichen Majestät lege untertänigst den innigsten Dank zu Füßen, für die gnädigst verliehene Zulage von dreihundert Gulden jährlich zu meiner Pension.
Rom, die so genannte Hauptstadt der Welt, schmeichelt sich schon lang, Eurer Königlichen Majestät erhabenste Person auf einige Zeit in ihrem Bezirk zu besitzen, um Höchst Dieselbe die bewundernswürdigen Überbleibsel ihrer vorigen Herrlichkeit, welche die Neugier so vieler Großen der Erde an sich gezogen und anziehen, gleichfalls in Augenschein nehmen zu lassen.
An solche glorreichen Wünsche der ehemaligen Beherrscherin der Welt knüpfe untertänigst die meinigen, in der Hoffnung, dass dann mir erlaubt sein dürfte, die mir für das durchlauchteste Haus Pfalz-Zweibrücken angeborene Ehrfurcht mit meinem Dank, der sich schon bei mir eurer königlichen Majestät bis auf höchst dero früheste Jugendjahre gründet, Höchstdenselben persönlich zu Hochdero Füßen legen zu dürfen.
An dieser schönen und für mich trostreichen Aussicht verweilend und dem Himmel meine treuesten Wünsche für eurer Königlichen Majestät Wohlsein opfernd, ersterbe ich in tiefster Ehrfurcht,
Eurer Königlichen Majestät
alleruntertänigster, treu gehorsamster
Fried. Müller" Dieser Text, so denke ich, bedarf keines Kommentars.
Es ist spät geworden, ich danke Ihnen für Ihre Geduld und Aufmerksamkeit.
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J.J.Wilhelm Heinse