Mutter Erde! Tränk in meiner Aue
Deine Kinder nun mit frischem Thaue,
Und erquicke diese lechzende Flur!
Selig ist der Unschuld die Natur!
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Eine karikierende Zeichnung des in Rom weilenden Künstlers Bonaventura Genelli, der Müller sehr gut kannte und ihn schätzte, zeigt den kunstbegeisterten Ludwig im Kreise seiner Künstler, die als Löwen, versehen mit ihren eigenen Häuptern um den sie beherrschenden Fürsten gelagert sind. Auch Müller, ärgerlich sich abwendend, ist in diese Szene eingefügt:
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Müller hatte noch die Freude, 1811 eine erste dreibändige Ausgabe seiner literarischen Werke in Händen zu halten; sie war durch Ludwig Tieck veranlasst, der Müller 1805 bei einer Italienreise besucht und auch kräftig angepumpt hatte.

Die zweite schwere Niederlage seines künstlerischen Lebens nach der Goethe-Kritik, war die bereits erwähnte Ablehnung seines umfangreichen Faust-Dramas durch den Cotta-Verlag. Der über siebzigjährige Schriftsteller war davon so getroffen, dass er in dieser Zeit seine eigene Grabschrift entwarf, ein Zeugnis der Enttäuschunf und zugleich trotzigen Stolzes:

„Wenig gekannt und wenig geschätzt, hab ich beim Wirken

nach Wahrheit gestrebt, und mein höchster Genuss

War die Erkenntnis des Schönen und Großen – ich habe gelebet!

Dass Fortuna nie mich geliebt, verzeih ich ihr gern.

Sein letztes Selbstbildnis, eine Bleistiftzeichnung aus dem
Jahre 1818 zeigt uns denn auch Müller als selbstbewussten
Künstler, als durchaus attraktiven und gepflegten älteren Mann.
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J.J.Wilhelm Heinse
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