Mutter Erde! Tränk in meiner Aue
Deine Kinder nun mit frischem Thaue,
Und erquicke diese lechzende Flur!
Selig ist der Unschuld die Natur!
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Nach Kräften hilft Heinse den durch Brand Verunglückten, erheitert ihre Gemüter durch Anregung zur Musik, die in Langewiesen vielfach getrieben wird.
Er sagt von den Langewiesenern, daß die meisten von ihnen die Musik verstehen und daß sie mit ihrem Schießgewehr ein Haar treffen können.
In einer Beschreibung von Langewiesen aus dem Jahre 1856 heißt es über unseren Dichter:
Ausgerüstet mit herrlichen Fähigkeiten, kräftig an Körper, mit einem treuen Gedächtnisse und glühender Phantasie bildete sich Heinse mehr in der Welt als in der Schule.
Bildung hat sich Wilhelm Heinse in der Welt zwar erworben und diese nicht zu wenig, doch zu welchem Preis?
Maler Müller, sein bester Freund , gibt eine Antwort. Er schrieb 1788 aus Rom: ,,Wie kannst tu nur mit so viel Gefühl und Sinn für Schönheit und Kunst in Deutschland hocken?.
Wie er in seiner besten Jugend mit einem abgehalfterten Offizier und Lotterieeinnehmer durch die deutschen Lande zog, um sich sein Brot mit Schreiben und Übersetzen zu verdienen, war er als gereifter Mann ebenso heimat-, mutter- und vaterlandslos in der Welt unterwegs.
Noch 7 Tage vor seinem Tode am 15. Juni 1803 schrieb er aus Aschaffenburg an seinen Freund Sömmering, der Heinse um Rat fragt, ob er einem Ruf Goethes nach Jena folgen solle:
Ich bin so nach Mainz gegangen, und treibe mich noch in dem Labyrinth herum und werde wild, wenn man einen anderen vortrefflichen Menschen auch so hineinführen will, zumal meinen liebsten Freund.
An Friedrich Heinrich Jacobi schrieb er am 16.3.1782:
(es) erfaßt mich doch immer an der Kehle, daß ich in irgend ein Joch hinein muß.
Lieber sollt ich freilich hinter einem Pflug hinterhergehen, und nach der Arbeit feyern, und Hymnen singen den Helden jeder Tugend. Wer weiß, was noch in dem heiligen Thüringer Wald geschieht. Säen, pflanzen und einerndten, Fische fangen und auf die Jagd gehen, und die kühle Nacht mit seinem Liebchen im Arm bleibt doch warlich ein besser Leben".
Letztendlich hat Wilhelm Heinse sein Lebensziel nicht erreicht, auch wenn er als kurfürstlicher Hofrat und Bibliothekar in Aschaffenburg seinen Lebensabend ohne finanzielle Sorgen beschließen durfte.
Wenn es so etwas wie einen Geist des Ortesgäbe, welcher wäre das dann im Falle Langewiesens? Darauf zu antworten, würde nicht schwer fallen.
Als 1967 Prof. Dr. Baeumer an der kritischen Studienausgabe des Ardinghello mit Lesarten und ausführlichem Kommentar in der Aschaffenburger Hofbibliothek arbeitete, war der spiritus loci des kulturellen Aschaffenburg sicherlich Wilhelm Heinse.
Doch heute ist Heinses Geist in das Geburtshaus seiner Vaterstadt Langewiesen zurückgekehrt.
Wer könnte nicht besser etwas dazu sagen als Prof. Dr. Baeumer, den ich ganz herzlich bitten möchte, seine Gedanken zu Wilhelm Heinses Rückkehr in seine Heimat Langewiesen als neues Zentrum der Heinsetradition und Heinseforschung vorzutragen.
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J.J.Wilhelm Heinse
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