Mutter Erde! Tränk in meiner Aue
Deine Kinder nun mit frischem Thaue,
Und erquicke diese lechzende Flur!
Selig ist der Unschuld die Natur!
Seite
vor
zurück
vor
zurück
Freies Wort , 20. Februar 2006
„... nur überall Wahrheit gesucht..."
Gedenkstunde und Vortrag zum 260. Geburtstag des Dichters am 15. Februar in Langewiesen
„Die Menschen unterscheiden sich hauptsächlich dadurch, dass die einen für das Vergangene leben,
die anderen für die Gegenwart und noch andere für die Zukunft. Wer am meisten in der Gegenwart lebt,
bleibt immer der größte; denn dieses ist das eigentliche Leben.“
Langewiesen - Diese weisen Worte sprach der am 15. Februar 1746 in Langewiesen geborene Dichter
Johann Jacob Wilhelm Heinse. Zahlreiche solcher oder sich mit der Natur, der Kunst, den Menschen
 beschäftigenden Aphorismen finden sich im Nachlass des Dichters und Bibliothekars.
Diejenigen, die in Langewiesen aufgewachsen sind und gern im Freien spielten, tanzten dem Heinse wohl so manches Mal auf der Nase herum. Schließlich gab es schon vor vielen Jahren den Heinsepark mit dem kleinen Relief- Denkmal, angebracht an einer Steinmauer, die sich sehr gut zum Klettern eignete.
Erich Krauß, Lehrer, Heimat­geschichtsforscher, Heinse- Freund und seit 1993 Ehrenbürger der Stadt Langewiesen, hätte das wohl nicht so gern gesehen. Er hatte in den 70er Jahren be­reits einen Heinse- Freundeskreis gegründet und sich intensiv mit dem Langewiesener Dichter beschäftigt. Der jetzt bestehende, überaus aktive Freundeskreis e.V. gründete sich vor zehn Jahren mit dem Ziel der Förderung des öffentlichen Bewusstseins zur Bedeutung des Dichters und Denkers Johann Jacob Wilhelm Heinse in seiner und der heutigen Zeit. Seither veranstaltet der Verein regelmäßig Lesungen, Vorträge, Ausstellungen und in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Ilmenau Reisen auf den Spuren Heinses.
Man beschäftigt sich mit Leben und Werk ( www. Heinse-Freundeskreis.de), bezüglich des letzteren vor allem mit Heinses Hauptwerk „Ardinghello und die glückseligen Inseln" (1787), dem ersten Künstlerroman in Deutschland, in welchem er Kritik an den adeligen Konventionen sowie der spießigen Bürgermoral übt. Neben vielen Übersetzungen schrieb Heinse Sinngedichte, Aphorismen, „Laidion oder die eleusinischen Geheimnisse", „Erzählungen für junge Damen und Dichter", Hildegard von Hohenthal (Briefroman) etc. Natürlich wird der Heinse- Freundeskreis den 260. Geburtstag des Dichters nächsten Mittwoch feierlich begehen. Ge­plant ist um 9.30 Uhr eine kleine Feier am Heinse-Denkmal, wo Schüler und Lehrerinnen der Grundschule ein kleines Kultur­programm gestalten und der Freundeskreis Blumen nieder legen will.
Am Abend, um 19.30 Uhr, wird zu einem literarischen Vortrag ins Heinsehaus mit dem Titel „...nur überall Wahrheit gesucht, denn diese bleibt ewig" eingeladen. Referent ist Martin Strauch. Er zitiert aus dem aus dem im Hanserverlag erschienenen fünfbändigen Werk. Landschaftsbeschreibungen finden sich darin, Skizzen und Gedankensplitter mit aphoristischer Schärfe sowie kunstgeschichtlich bedeutende Bildbeschreibungen und Beobachtungen aus dem Alltag der einfachen Leute der italienischen Gesellschaft des 18.Jahrhunderts. (we)
wilhelm_heinse001014.jpg wilhelm_heinse163003.jpg wilhelm_heinse004004.jpg wilhelm_heinse163002.jpg wilhelm_heinse138002.jpg wilhelm_heinse046002.jpg wilhelm_heinse001011.jpg wilhelm_heinse001008.jpg wilhelm_heinse001010.jpg wilhelm_heinse100002.jpg
J.J.Wilhelm Heinse
wilhelm_heinse001001.jpg