Mutter Erde! Tränk in meiner Aue
Deine Kinder nun mit frischem Thaue,
Und erquicke diese lechzende Flur!
Selig ist der Unschuld die Natur!
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Das besondere Interesse an „exotischen Themen“

In den sechziger Jahren des 18. Jahrhunderts entstehen eine Reihe von Opernbearbeitungen, die sich auf die Eroberung Mexikos beziehen, nachdem Friedrich II. von Preußen 1755 das Thema mit seinem Montezuma in einer Vertonung von Carl Heinrich Graun erfolgreich lanciert hatte. Dabei war die religiös-politische Polemik unübersehbar: In der Hand des Monarchen wurde die Thematik zum willkommenen Anlass, mit dem Vorgehen der Kirche ebenso wie mit dem unrechtmäßigen Besitz der Kolonien seitens der spanischen Krone ins Gericht zu gehen.
Während die beiden ersten Fassungen des Textbuches bald aus dem Theaterrepertoire verschwinden, hat unter anderem das Librettos von Vittorio Amedeo Cigna Santi von 1765 beachtlichen Erfolg.
Das Libretto setzt sich bald in den Theaterzentren Italiens durch, wo es nach der Premiere in Turin in vielen anderen Städten und im Ausland zu Aufführungen kommt. Unter den zahlreichen Komponisten, die das Libretto vertonen, sind neben de Majo auffallend viele Vertreter der neapolitanischen Schule, die seit den ersten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts einen glänzenden Siegeszug an den europäischen Bühnen antreten.

Die Neapolitaner sind die Stars der europäischen Musikszene und verbreiten Wissen und Fertigkeiten, Kenntnisse und Wissenschaft einer Stadt, die seit jeher den Möglichkeiten des Theaters große Aufmerksamkeit schenkte. Es handelt sich um technisch perfekte Bühnenprofis, die über Geschmack und Neugierde verfügen, offen sind für jede neue Erfahrung und Aufführungspraxis und den Lockungen und Gesetzen eines großen Marktes gehorchen. Da sie zu jedem Ortswechsel bereit sind, verbreiten sie die charakteristischen Merkmale eines einzigartigen künstlerischen und intellektuellen Milieus und erneuern, erfinden und reformieren die Ausdruckssprache der Bühne ihrer Zeit.
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J.J.Wilhelm Heinse
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