Mutter Erde! Tränk in meiner Aue
Deine Kinder nun mit frischem Thaue,
Und erquicke diese lechzende Flur!
Selig ist der Unschuld die Natur!
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Zum Inhalt der Oper

ERSTER AKT

Motezuma ist durch die unheilvollen Vorzeichen der Gestirne und die Zurückhaltung der Götter verunsichert und weiß nicht, welche Strategie er angesichts der Ankunft der Spanier verfolgen soll. In seiner Unschlüssigkeit beschließt er, seine Truppen in Alarmbereitschaft zu versetzen und den Fremden kostbare Geschenke zu überbringen, in der Hoffnung, sie damit zu beschwichtigen. Um die Gaben noch verlockender zu machen, befiehlt er, zusammen mit den anderen Sklavinnen auch die Prinzessin Lisinga, seine Gefangene und eine stolze Feindin der königlichen Sitten, zu den Spaniern zu schicken. Motezumas bereits angekündigte Hochzeit mit Guacozinga muß derweil auf bessere Zeiten verschoben werden.
Cortes erreicht mit seinen Truppen, die von den Verbänden unter Teutiles Führung verstärkt werden, die Stadt und erringt einen Sieg über das mexikanische Volk. Angesichts dieser Ereignisse hält es Motezuma trotz der Warnungen seiner Verlobten für angebracht, den Heerführer zu empfangen, um mit ihm einen Freundschaftspakt zu schließen. Unter diesen Umständen trifft Lisinga – die von Pilpatoe geliebt wird, aber dessen Gefühle nicht erwidert – den geliebten Teutile wieder.

ZWEITER AKT

Das erste Treffen zwischen Motezuma und Cortes vollzieht sich mit ausgesuchter Höflichkeit, obwohl der Spanier Pilpatoe anvertraut, daß er einen Volksaufstand befürchtet. Beim nächsten Treffen der beiden versucht Motezuma herauszufinden, welche Pläne der Eroberer hegt: Cortes beruhigt ihn und betont seine freundschaftlichen Absichten. Im Verlauf der Unterredung schlägt ihm Cortes unter anderem vor, sich dem katholischen Glauben zu unterwerfen, jedoch ohne Erfolg, obwohl Motezuma verspricht, über die angebotenen Bedingungen der Freundschaft zwischen den beiden Kaiserreichen nachzudenken. Guacozinga ist erzürnt über den Verlauf des Gesprächs und macht dem Spanier heftige Vorhaltungen.
Lisinga informiert Cortes über einen möglichen Aufstand der feindlichen Truppen und des Volkes. Trotz des Widerstandes von Guacozinga hält Cortes es für angebracht, den Herrscher in seinem Lager zu beherbergen – nicht als Gefangenen, sondern als Bürgen für den Frieden, um auf diese Weise eventuelle aufrührerische Pläne vereiteln zu können. Bevor er den Palast verläßt, hört Motezuma Guacozingas Rachepläne an, ohne sie beruhigen zu können.

DRITTER AKT

Guacozinga ist wutentbrannt, weil die mexikanische Armee sich noch nicht erhoben hat, und veranlaßt Pilpatoe, den Gegenangriff zu beschleunigen. Lisinga versucht, die gereizte Guacozinga mit dem Hinweis zu beruhigen, daß sich der Herrscher nicht in Gefangenschaft, sondern in Freiheit befinde, und fordert sie auf, ihn aufzusuchen. Inzwischen vertraut Teutile der geliebten Lisinga seine Befürchtungen an, denn er hat Anzeichen des bevorstehenden Aufstandes wahrgenommen und hält es für notwendig, Cortes zu benachrichtigen. Als dieser von der Verschwörung unterrichtet wird, ist er von der Schuld Motezuma überzeugt und läßt ihn verhaften.
Der Spanier erkennt aber schnell die Unschuld des Aztekenherrschers, der nichts von dem geplanten Aufstand gegen die Fremden weiß. Um Cortes seine Freundschaft zu beweisen, beschließt Motezuma, zu den Aufständischen zu sprechen, obwohl Guacozinga ihm dringend davon abrät.
Im Laufe des Zusammenstoßes, bei dem sich die Vormacht der Spanier behauptet, erfährt Cortes von der Ermordung Motezumas durch das eigene Volk während seiner Rede von den Zinnen der Festung und vom letzten Willen des Azteken, der sein Reich der spanischen Krone abgetreten hat und von seinem treuen Freund Rache verlangt. Cortes schwört, Motezuma durch die Unterjochung des verräterischen Volkes und die Zerstörung seiner Tempel zu rächen, doch die herbeieilende Guacozinga belehrt ihn, daß sie die Stadt bereits in Brand gesetzt hat, um zu verhindern, daß sich die fremden Usurpatoren der Schätze der Stadt bemächtigen. Zur allgemeinen Bestürzung bringt sich Guacozinga um und die Umstehenden können nur noch den Triumph des “Glaubens” über die “Gottlosigkeit” feststellen.
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J.J.Wilhelm Heinse
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